Fliesen verlegen an der Wand
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Fliesen verlegen an der Wand

« Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihr DIY-Fliesenprojekt »

Ob es um das komplette Bad, den Fliesenspiegel in der Küche oder um eine geflieste Nische im Wohnzimmer geht – Wandfliesen zu verlegen gehört nicht zu den einfachsten Heimwerker-Projekten. Mit guter Vorbereitung, etwas handwerklichem Geschick und dem richtigen Werkzeug gelingt das DIY-Vorhaben trotzdem. Fliesen verlegen an der Wand – wie das funktioniert? In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung haben wir Praxistipps und hilfreiches Hintergrundwissen für Sie zusammengestellt.

Fliesen verlegen an der Wand – welche Fliesen brauche ich?

Bevor es daran geht, Fliesen an der Wand zu verlegen, sollte das passende Material für die Wandverkleidung gewählt werden. Grundsätzlich gilt: Bei Wandfliesen können Sie auch auf Steingut oder einfaches Steinzeug setzen, das im Wandbereich nicht den Belastungen ausgesetzt ist, wie es am Boden der Fall ist. Umgekehrt gilt natürlich, dass Steinzeug- und Steingutfliesen nicht als Bodenfliesen fungieren können. Hier ist nur Feinsteinzeug zu empfehlen. Dementsprechend ist auch die Rutschklasse von Fliesen aus Steingut irrelevant. Natürlich spricht nichts dagegen, Feinsteinzeug-Fliesen an der Wand zu verlegen, ganz im Gegenteil! Feinsteinzeugfliesen sind aufgrund ihrer herausragenden Materialeigenschaften für fast jede Verlegesituation die beste Wahl. Wissen Sie, welche Wandfliesen Sie verlegen möchten und haben Sie alle Materialien bereit, dann können Sie sich an die Arbeit machen.

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Hinweis: Bei der Planung der Fliesenmenge empfiehlt es sich, Verschnitt und Fliesenbruch einzukalkulieren und die Menge um 10 % zu erhöhen. Somit besteht bereits Reserve für spätere Fliesenreparaturen.

Was es sonst noch an Fliesenzubehör braucht:

  • Wandfliesen
  • Fliesenkleber
  • Fugenmörtel
  • Unterlegplättchen
  • Silikon
  • Spülmittel bzw. Glättemittel
  • Grundierung
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  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Fliesenschneidegerät/ Fliesenkneifzange
  • Kelle und Zahnspachtel
  • Fliesenkreuze
  • Fugengummi
  • Kartuschenpistole
  • Abziehhilfe
  • weicher Schwamm
  • Dichtbänder
  • Pinsel

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Schritt 1: Untergrund vorbereiten

Zunächst sollten Sie sich Ihre Wand genau ansehen. Der Untergrund muss glatt, fest, staubfrei und tragfähig sein und darf keinesfalls Risse enthalten. Sollten diese Bedingungen noch nicht bestehen, ist folgende Vorbehandlung für ein gutes Ergebnis notwendig:

  • Bei Rissen und Unebenheiten Wand spachteln
  • Bei saugfähigen Untergründen Grundierung auftragen
  • In Feuchträumen Dichtschlämme aufbringen
  • Im Bereich von Wasseranschlüssen Dichtmanschetten einsetzen, damit an diesen Stellen kein Wasser eindringen kann
  • Auf Altfliesen Haftgrund auftragen

Auch wenn Spachteln nicht nötig ist, sollten Sie saugfähige Untergründe immer mit Tiefengrund behandeln. Im Badezimmer und beim Fliesenspiegel in der Küche sorgt ein Dichtanstrich aus Zement und Kunststoff dafür, dass keine Nässe durch die Fugen in die Wände gelangen kann. Wenn Sie stabil haftende Altfliesen nicht entfernen möchten, müssen Sie einen geeigneten Haftgrund noch vor dem Fliesenkleber auftragen.

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Schritt 2: Fliesen verlegen an der Wand – die richtige Verlegetechnik macht den Unterschied

Sobald die Wände vorbehandelt sind und alles bereit liegt, ist es die Verlegetechnik, die den Profi vom Laien unterscheidet. Erfahrene Fliesenleger ziehen bei nicht bis zur Decke gefliesten Wänden mit der Wasserwaage eine waagerechte Grundlinie. In Wandmitte wird mit dem Senklot eine weitere Linie ermittelt. Das erleichtert auch Heimwerkern die akkurate Verlegetechnik. Wer möchte, legt die Fliesen im gewünschten Muster zunächst auf dem Boden aus. Dabei erkennt man am besten, ob in der Wandmitte mit einer Fuge oder der Fliesenmitte begonnen wird. Generell startet man an der Wand unterhalb der Grundlinie und in Wandmitte, um die Fliesen zu verlegen. Dadurch entsteht fast von selbst ein fürs Auge harmonisches, symmetrisches Gesamtbild.

Schritt 3: Fliesenkleber mit Kelle und Zahnspachtel auftragen

Selbstverständlich kommt es bei der Wahl des Klebers auf den Untergrund an. Halten Sie sich beim Anmischen von Pulverkleber genau an die Packungsanweisung. Tragen Sie den Fliesenkleber nach der empfohlenen Reifezeit gleichmäßig mit einer Kelle auf. Spachteln Sie nun alles mit einem Zahnspachtel glatt. Die Zahnung des Spachtels sollten Sie passend zu Fliesengröße und Fliesenrückseite wählen. Bei stark profilierten Rückseiten ist etwa eine größere Zahnung ratsam.

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Kantenlänge der Fliesen Zahnung
bis 100 mm       6 mm
100 bis 200 mm       8 mm
200 – 330 mm     10 mm
ab 330 mm  > 10 mm

Fragen Sie im Zweifel erfahrene Fliesenexperten. Wichtig ist, dass das Klebebett nie bis zur Wand aufgetragen wird. In der Raumecke muss eine Dehnungsfuge erhalten bleiben.

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Schritt 4: Die Wandfliesen verlegen

Jetzt können Sie die erste Wandfliese ins Klebebett setzen. Starten Sie in der Mitte unterhalb der waagerechten Grundlinie und arbeiten Sie von dort stets von innen nach außen. Im Anschluss setzen Sie die Fliesen an die Wand entlang der senkrechten Linie oben beginnend nach unten fort. Sobald ein T an der Wand erkennbar ist, wird es einfach: Drücken Sie mit einer leichten Drehbewegung zügig jede weitere Wandfliese in Reihen ins Klebebett. Beginnen Sie oben und innen und arbeiten Sie systematisch nach unten und außen. Fliesenkreuze garantieren den richtigen Abstand. Sollte die komplette Wand gefliest werden, ist es sinnvoller, von unten nach oben zu arbeiten.

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Schritt 5: Randfliesen zuschneiden

Nur in absoluten Ausnahmefällen und bei sehr kleinen Wandflächen kann auf das Fliesenschneiden komplett verzichtet werden, möchte man Fliesen an der Wand verlegen. Meist ist die Wand zu schmal, um alle Fliesen komplett unterzubringen oder Sie müssen Platz für eine oder mehrere Steckdosen im Fliesenspiegel aussparen. Mit einem Fliesenschneidegerät gelingen gerade Kanten, mit einem Winkelschleifer und einer Fliesenkneifzange lassen sich die benötigten Kreise und Rundungen professionell ausschneiden.

Schritt 6: Wandfliesen verfugen und reinigen

Der nächste Arbeitsschritt beim Fliesen-Verlegen an der Wand ist das Verfugen. Rühren Sie Fugenmörtel entsprechend der Packungsanweisung an und arbeiten Sie die Masse mit einem Fugengummi gleichmäßig in jede Fuge ein. In den Wandecken oder zwischen Wand und Boden füllt man die Fugen mit Silikon. Das gelingt am besten mit einer Kartuschenpistole. Im Anschluss benetzen Sie das Silikon dieser sogenannten Dehnungsfuge mit Spülmittel oder einem professionellen Glättmittel. Am einfachsten lassen sich noch vorhandene Unebenheiten mit einem Fugbrett glätten. Sobald Fugenmörtel und Silikon getrocknet sind, reinigen Sie die frisch geflieste Wand mit einem weichen Tuch. Verbliebene Mörtelschleier lassen sich mit einem feuchten Schwamm einfach entfernen. Keinesfalls sollten Sie bei diesem Arbeitsschritt zu scharfen Reinigungsmitteln greifen, sondern stets auf dafür entwickelte Spezialprodukte vertrauen.

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Fliesen verlegen an der Wand – unser Fazit

Sie sehen: Um Wandfliesen zu verlegen, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Grundsätzlich ist das schrittweise Vorgehen aber auch kein Hexenwerk. Somit lassen sich diese Arbeiten durchaus in Eigenregie umsetzen. Mit guter Vorbereitung, der richtigen Verlegetechnik, etwas Sorgfalt und Köpfchen gelingt es auch Laien, Fliesen an der Wand zu verlegen. Wir empfehlen zum Start eine nicht zu große Wand. Wer einmal hinter die Geheimnisse von Grundierung, Hilfslinie, Fliesenkleber, Klebebett und Dehnungsfuge gekommen ist, kann sich getrost größeren Projekten zuwenden.

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