« Die DIY-Anleitung für Heimwerker »
Die heimische Terrasse gilt vielen als die Erweiterung des Wohnzimmers ins Freie. Deshalb soll der Bereich wetterbeständig, aber auch ansehnlich sein. Was liegt also näher als der Einsatz von Fliesen? Für den Outdoor-Bereich kommen am besten Fliesen aus Feinsteinzeug zum Einsatz. Diese Platten sind robust und wasserfest und kommen daher mit der Druckbelastung durch Schritte und mit verschiedenen Wetterbedingungen klar. Sie lassen sich außerdem auch in einem Splittbett einarbeiten. Dabei gilt es jedoch, ein paar Dinge zu beachten. Wie Sie Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen, erfahren Sie hier.
Der Untergrund: Schottertragschicht und Splittbett
Bevor Sie die Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen, brauchen Sie einen entsprechenden Unterbau. Dieser besteht normalerweise aus zwei unterschiedlichen Schichten mit jeweils eigener Aufgabe: der Schottertragschicht und darauf dem Splittbett. Erst durch die Kombination beider Unterbauten können Sie Feinsteinzeugplatten so in Splitt verlegen, dass der Belag dauerhaft formstabil und schadfrei bleibt.
Kapillarbrechende Schicht und Frostsicherheit
Terrassenfliesen stellen hohe Anforderungen an die Ebenheit des Untergrunds. Andernfalls brechen Verfugungen oder die einzelnen Terrassenplatten werden zur Stolpergefahr. Wenn Sie Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen, brauchen Sie deshalb einen Untergrund, der auch im Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit, von Winter und Sommer keine Volumenveränderungen durchlebt. Das erreichen Sie durch eine sogenannte Frostschutzschicht aus grobem Schotter oder KFT (Kombinierte Frostschutz- und Tragschicht). Heben Sie den Untergrund rund 80 Zentimeter tief aus und entnehmen Sie das lose Erdreich. Nun bauen Sie die Schottertragschicht in einzelnen Lagen von maximal 20 Zentimetern ein und verdichten ihn mit einer Rüttelplatte, die es beispielsweise leihweise im Baumarkt gibt.
Die Schotterschicht leitet Bodenfeuchte ab und bricht die Erdkapillaren. So kann kein Wasser im Untergrund stehen, das im Winter durch Auffrieren zu einer Volumenzunahme und damit zum Heben der Bodenfliese führen könnte. Achten Sie darauf, Ihre Terrassenfläche entweder mit in Beton versetzten Randsteinen einzufassen, oder aber den Schotter ab der Terrassenkante im 45 Grad Winkel seitlich nach unten abzuböschen. Andernfalls kann die Schotterschicht auf Dauer mit samt der aufgebrachten Terrassenfliese seitlich in das angrenzende Erdreich abrutschen.
Feinsplitt als Niveau- und Druckregulierung
Auf die eben abgezogene und verdichtete Schotterschicht bringen sie nun ein Splittbett auf. Dafür verwenden Sie Feinsplitt, den Sie ca. 5 Zentimeter dick auftragen. Ein Verdichten ist nicht erforderlich. Ziehen Sie dann die Oberfläche mit einer Setzlatte und einer Wasserwaage eben ab. Achten Sie dabei darauf, die richtige Höhe zu verwenden. Je nachdem, wie Sie Ihre Terrassenfliese in Splitt verlegen, kann Oberkante Splittschicht um Fliesenstärke oder um Fliesenstärke zuzüglich ca. 5 Millimeter Klebeschicht unter der geplanten Oberfläche liegen. Idealerweise definieren Sie einen Punkt am Terrassenrand, der die passende Höhe aufweist. Von dem aus können Sie dann die Setzlatte ausrichten und die Splittunterlage eben abziehen. Setzen Sie zwei Maßpunkte an gegenüberliegenden Ecken und erleichtern Sie sich die Arbeit. Nun können Sie die Setzlatte aufsetzen und immer im Viertelkreis abziehen, ohne die Latte komplett frei auf gewünschtem Niveau halten zu müssen.
3 Varianten, um Splitt zu verlegen
Dann geht es an die eigentliche Verlegung Ihrer Feinsteinzeug-Terrassenplatten. Wenn Sie den Belag in Splitt verlegen wollen, gibt es insgesamt drei Varianten. Diese ähneln sich zwar stark, weisen allerdings in ihrer genauen Ausführung klare Unterschiede auf. Jede Variante hat eigene Stärken und Schwächen, die im Einzelfall den Ausschlag für die eine oder andere Verlegung Ihrer Feinsteinzeug-Terrassenplatten geben können:
Die lose Verlegung
Die „einfachste“ Variante ist die lose Verlegung. Hierbei können Sie Ihre Fliese direkt in Splitt verlegen, also ganz ohne Kleber oder Mörtelbett. Die lose Verlegung von Feinsteinzeug geht am schnellsten und mit dem geringsten Aufwand. Die Feinsteinzeug-Terrassenplatten liegen hier lose auf dem Untergrund. Ein Kraftschluss zum Unterbau erfolgt dagegen nicht. Zu dünne Platten unter 2 cm lassen sich auf diese Art jedoch nicht verlegen. Dieses Vorgehen würden wir eher nur als temporäre Lösung empfehlen.
Die teilgebundene Verlegung
Die nächste Möglichkeit, wenn Sie Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen, ist die teilgebundene Verlegung. Hierbei wird auf der Unterseite der Bodenfliese Fliesenkleber aufgezogen. Nun können Sie ohne weiteren Zwischenschritt noch „nass“ in Splitt verlegen. Das Feinsteinzeug erfährt durch diese Art, in Splitt zu verlegen, eine bessere Verzahnung mit dem Untergrund und damit eine stabilere Lage und eine höhere Sicherung gegen Kippen oder Verrutschen. Die oberste Splittschicht wird über den Kleber an die Platten gebunden und verzahnt sich mit den nachfolgenden Steinchen. Eine teilgebundene Verlegung weist damit bereits einen lagesicheren Verbund auf.
Die feste Verlegung
Die aufwändigste Art, wenn Sie Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen, ist die feste Verlegung. Der gesamte Unterbau muss hier um ca. 5 Zentimeter tiefer ausgeführt werden. Auf dem Splitt wird nun ein Drainagemörtel mit eben dieser Dicke aufgetragen und glatt abgezogen. Die Bodenfliese wird unterseitig mit Fliesenkleber abgezogen. Das Verlegen erfolgt nass in nass, also bei feuchtem Kleber und feuchtem Mörtel. Auch hier ist eine kraftschlüssige Verbindung das Ziel der Verlegeart, einmal von Splittbett zu Mörtel und einmal von Mörtel zu Kleber bzw. Belag. Hinzu kommt die höhere Belastbarkeit durch die solide Mörtelplatte, die in sich stabil und damit auch für den Belag als solider Untergrund vorhanden ist. Der Vorteil dieser Verlegeart ist eine hohe Belastbarkeit der Platten, die so einiges aushalten. Wichtig ist für die feste Verlegung die Verwendung von Drainagemörtel, so dass durch die Fugen eindringendes Wasser nach unten absickert und keine Frostschäden hervorruft.
Keine Verfugung notwendig
Um Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt zu verlegen, ist keine Verfugung notwendig. Dies ergibt sich dadurch, dass Feinsand diagonal zur Fuge eingefegt wird und den Spalt zwischen den Platten schließt. Diese Variante ist optimal geeignet, um beim direkten Verlegen in Splitt ohne Kleber und Mörtel die Flexibilität und die Durchlässigkeit des Aufbaus zu erhalten.
Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt verlegen – unser Fazit
Feinsteinzeug-Terrassenplatten in Splitt zu verlegen, ist nicht schwer. Je nach Terrassenfliese lässt sich die Fliese direkt in Splitt verlegen, oder aber mittels Kleberschicht oder Kleber und Mörtelbett stabiler ausführen. So kann die Verlegung nicht nur auf die Terrassenplatten, sondern auch auf die spätere Nutzung der Fliesen hin abgestimmt werden. Unnötiger Aufwand wird vermieden, genauso wie spätere Nacharbeiten auf Grund defekter Terrassenfliesen.