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Klassische Metrofliesen sind hip. Sie kennen die schmalen, glänzenden Rechteckfliesen vielleicht aus der Pariser Metro, der London-Underground-Bahn oder der Subway von New York. Längst sind Metrofliesen auch aus stylischen Cafés, Bars und Clubs nicht wegzudenken. Sie mögen den stilvollen, urbanen Look und möchten im eigenen Zuhause Metrofliesen selber verlegen? Überhaupt kein Problem! Mit unserer ausführlichen Anleitung zum Verlegen von Metrofliesen wird das Projekt ganz einfach. Wir verraten Ihnen, wie Sie Metrofliesen richtig verlegen und welche Verlegemuster noch mehr aus Ihrer Küche, Ihrem Bad und anderen Sanitärräumen machen.
Metrofliesen richtig verlegen – so wird’s garantiert gut!
Als das kompakte Fliesenformat zu Zeiten der legendären Weltausstellung im Jahr 1900 in den U-Bahnhöfen der französischen Hauptstadt erstmals zum Einsatz kam, ahnte wohl niemand, dass es über hundert Jahre später zum erklärten Trendsetter in Küchen und Bädern werden würde: Uns wundert es nicht, denn die Fliesen in den Formaten 7,5 x 30 oder 7,5 x 15 macht eine Vielzahl von kreativen Gestaltungsvarianten möglich. Die handlichen Fliesen lassen sich auch von weniger erfahrenen Heimwerkern vergleichsweise unkompliziert verlegen. Doch wie bei jedem Heimwerker-Projekt sollten Sie natürlich die wichtigsten Arbeitsschritte kennen, ehe Sie mit dem Metrofliesen-Verlegen starten: Keine Angst: Das Verlegen ist einfacher als Sie denken und mit den ersten Erfolgserlebnissen wächst der Spaß.
Dieses Zubehör brauchen Sie zum Metrofliesen verlegen:
- Haftgrund bzw. Dichtanstrich
- Fliesenkleber und Fugenmörtel
- Zahnspachtel (idealerweise 6 bis 8 mm)
- Fliesenschneider
- Fugenkelle
- Silikon
- Zementreiniger
- Fliesenkreuze (idealerweise 2 mm für ein gleichmäßiges Fugenbild)
Anleitung zum Verlegen von Metrofliesen
Ehe Sie Ihr Fliesenprojekt starten, sollten Sie die zum Verlegen benötigte Fliesenmenge großzügig berechnen. Eine dezente Metrofliese wirkt zwar auch auf großen Flächen zurückhaltend und harmonisch, aber im privaten Wohnbereich wird diese Fliesenart häufig als farbenfroh glänzender Eyecatcher in Kombination mit großformatigem Feinsteinzeug in Holz- oder Fliesen in matter Betonoptik verwendet. Oft sind es Fliesenspiegel in der Küche, die Wand hinter dem Waschtisch im Gäste-WC, eine Nische oder der Duschbereich im Bad, die sich für DIY-Projekte mit Metrokacheln besonders gut eignen.
Ideen für das Verlegemuster:
Am authentischsten ist die Verlegung im Halbverband, genau so wie Sie es von den U-Bahnhöfen der Metropolen dieser Welt kennen und lieben. Wenn Sie Metrofliesen selber verlegen, dürfen Sie selbstverständlich auch andere Verlegemuster testen. Für die mindestens doppelt so lange wie breite Fliese eignen sich neben dem beliebten Halbverband auch folgende Verlegearten hervorragend:
- Kreuzverband quer
- Kreuzverband hochkant
- Fischgrätverband
- römischer Verband
- Drittelverband
- Viertelverband
Unser Tipp:
Wenn Sie wenig Erfahrung mit Feinsteinzeug haben, ist der Kreuzverband das wahrscheinlich einfachste Verlegemuster für Metrofliesen, weil Sie weder messen noch rechnen müssen. Wer gerne kreativ arbeitet und Spaß am Tüfteln hat, kann sich durchaus an kompliziertere Verlegemuster und kreative Farbkombinationen wagen. Mit bunten, im wilden Verband verlegten Kacheln zaubern Sie schnell attraktive Hingucker, wie sie sonst keiner hat, in Küche und Bad. Nun geht es aber los, mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt Ihnen das Projekt garantiert.
1. Berechnen Sie den exakten Materialbedarf
Messen Sie die Wandfläche, die gefliest werden soll genau aus, bestellen Sie aber zur Sicherheit etwa 10 % mehr Fliesen-Material, als Sie benötigen. Je nach Verlegemuster und Wandgröße entsteht beim Verlegen fast immer Verschnitt. Ein Vorrat an Reservefliesen ist auch dann hilfreich, wenn später beschädigte Wandfliesen ersetzt werden müssen. Nicht immer sind alle Farben und Formate auch in einigen Jahren noch im Handel verfügbar.
2. Bereiten Sie den Untergrund sorgfältig vor
Wie immer beim Fliesenlegen muss auch beim Metrofliesen-Verlegen der Untergrund glatt, trocken, sauber und ausreichend tragfähig sein. Eventuell vorhandene Risse oder Bohrlöcher in der Wand müssen Sie für ein gutes Ergebnis sorgfältig verspachteln. Danach behandeln Sie die Wände mit Haftgrund und tragen in Feuchträumen zusätzlich einen speziellen Dichtanstrich auf. Achtung: Geduld ist wichtig, auch wenn Sie am liebsten sofort loslegen würden. Warten Sie bis alles komplett durchgetrocknet ist, ehe Sie weitermachen. Zu Ihrer Orientierung dürfen Sie den Fliesenbereich jetzt exakt mit Bleistift an der Wand markieren.
3. Mischen Sie den Fliesenkleber richtig
Am schnellsten und einfachsten geht es, wenn Sie den für Ihr Fliesenprojekt geeigneten Kleber nach Packungsanweisung anmischen und mit dem Rühraufsatz Ihrer Bohrmaschine kräftig durchrühren. Im nächsten Schritt tragen Sie den fertigen Fliesenkleber mit einem Zahnspachtel mit 6 – 8 mm Zahnung auf kleiner Fläche auf. Starten Sie idealerweise in der Wandmitte ganz unten mit einer Klebermenge für maximal 5 – 10 Fliesen. Bei den kleinformatigen Metrokacheln reicht eine Kleberschicht von maximal 10 mm Dicke aus. Zusätzlich geben Sie etwas Fliesenkleber auf die Rückseite der ersten Fliesencharge.
4. Endlich geht’s wirklich los: Die Metrofliesen kommen an die Wand
Drücken Sie nun die erste Fliese in der untersten Reihe vorsichtig in das Dünnbett an die Wand. Vergessen Sie nicht, einen Keil unterzulegen: Die Dehnungsfuge zwischen Boden und Wand ist wie immer beim Fliesenlegen wichtig. Damit die Fugen zwischen den einzelnen Metrokacheln gleichmäßig werden, empfehlen wir die Verwendung von Fliesenkreuzen. Eine Wasserwaage hilft Ihnen zusätzlich dabei, die nachfolgenden Fliesenreihen korrekt auszurichten. Arbeiten Sie zügig und achten Sie darauf, dass das Fugenbild gleichmäßig ist. Wenn der Kleber durchgetrocknet ist, ist keine Korrektur mehr möglich.
5. Alles fest? – Jetzt geht es ans Verfugen!
Jetzt ist Geduld gefragt. Erst wenn der Kleber durchgehärtet ist, dürfen Sie mit dem Verfugen beginnen. Hierfür mischen Sie Fugenmörtel entsprechend der Herstellerangabe an und verteilen ihn mit Fugenkelle bzw. Fugengummi in den Fugen. Mit etwas Übung und der richtigen Technik (diagonal zur Kachel arbeiten!) geht die Tätigkeit schnell von der Hand. Achtung: Zwischen den Wänden und zwischen Wand und Boden müssen Sie statt Fugenmörtel eine Silikonfuge vorsehen. Die Arbeit mit der Kartuschepistole und mit Silikon erfordert etwas Übung und eine ruhige Hand.
Alles fertig? Jetzt müssen Sie die Kacheln nur noch reinigen und vom Zementschleier befreien. Dann dürfen Sie sich über das Ergebnis freuen. Herzlichen Glückwunsch!