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Tipps für die Fliesenverlegung

« Werkzeuge, Materialbedarf und DIY-Anleitung für Ihr Fliesenprojekt »

Traumfliesen gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Die Auswahl der geeigneten Wand- und/oder Bodenfliesen ist der erste und wahrscheinlich wichtigste Schritt bei jedem Fliesenprojekt. Damit auch die Fliesenverlegung professionell und reibungslos von der Hand geht, sind gute Planung, das passende Handwerkszeug und akkurates Arbeiten wichtig. Wir haben alle notwendigen Schritte, Material- und Werkzeug-Listen zur Fliesenverlegung und eine übersichtliche DIY-Anleitung für Sie vorbereitet.

Jetzt wird’s konkret: Benötigte Fliesenmenge großzügig berechnen

„Nur nicht knausern“ ist bei der Fliesenverlegung ein wichtiger Grundsatz! Sobald entschieden ist, wo welche Boden- oder Wandfliese verlegt werden soll, können Sie sich an die Berechnung des Fliesenbedarfs machen. Wer Pi mal Daumen als Formel nimmt, liegt garantiert daneben. Ein genauer Verlegeplan, der das für die Fliesenverlegung vorgesehene Muster berücksichtigt, ist schon in dieser Phase sinnvoll. Es ist ein Unterschied, ob Sie parallel, diagonal, im Fischgrät-Muster oder im römischen Verband verlegen.

Unser Tipp: Runden Sie die ermittelte Menge großzügig auf. Mindestens 5 – 10 % mehr als für die Fliesenverlegung berechnet sollten Sie definitiv bestellen, vor allem wenn Sie kein Profi sind.

Je nach Verlegemuster fällt mehr oder weniger Verschnitt an. Sollten Sie wirklich übers Ziel hinausgeschossen sein, ist das kein Beinbruch: Reservefliesen sind Gold wert, wenn später mal eine Renovierungsmaßnahme ansteht.

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Wie verlegt man Bodenfliesen und was braucht man unbedingt dafür?

Neben der ausreichenden Fliesenmenge benötigen Sie für die Fliesenverlegung weitere Baustoffe, Verlegezubehör und Werkzeuge. Der Profi-Fliesenleger kennt das Equipment und die jeweils benötigten Mengen im Schlaf, aber für DIY-Einsteiger lohnt es sich, die Materialliste genau zu checken. Nichts ist ärgerlicher, als ein Fliesenprojekt zu unterbrechen, weil wichtiges Material, Zubehör oder Werkzeug für die Fliesenverlegung ausgeht, defekt ist oder komplett fehlt. Dieses Material darf beim Verlegen der Fliesen nicht fehlen:

Fliesenschneide-Werkzeug - Tipps für die Fliesenverlegung
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Wie bei der Menge von Boden- und Wandfliesen sollten Sie auch beim Fliesenkleber und Fugenmörtel großzügig rechnen. Die Quadratmeterangaben auf der Packung sind erfahrungsgemäß manchmal knapp bemessen und je nach Beschaffenheit des Untergrunds und der Fliesengröße wird mehr oder weniger Haftgrund, Kleber oder Fugenmasse benötigt.

Unser Tipp: Lieber zu viel als zu wenig bestellen, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn die Grundierung beim Fliesenuntergrund vorbereiten oder der Kleber oder Fugenmörtel bei der Fliesenverlegung ausgehen. Nicht angebrochene Gebinde können Sie meist zurückgeben oder beim nächsten Fliesenprojekt verwenden.

Alles da? Diese Werkzeuge brauchen Sie für die Fliesenverlegung

Die meisten der Werkzeuge sind beim Verlegen von Fliesen auf größeren Flächen sinnvoll. Je größer die Flächen, desto mehr Wert sollten Sie auf Profi-Equipment legen:

  • Fliesenzange oder Fliesenlochzange
  • Bohrmaschine mit Fliesenlochschneider und Quirlaufsatz zum Anrühren des Fliesenklebers
  • Fliesenschneider und Winkelschleifer bzw. elektrischer Fliesenschneider
  • Kelle
  • Zahnspachtel
  • Gummihammer
  • Fugengummi
  • Schwammbrett
  • Fugenglätter
  • Zollstock, Wasserwaage bzw. Laser-Distanzmesser

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Unser Tipp: Je größer Ihr Fliesenprojekt und je mehr Boden- oder Wandfliesen Sie bei der Fliesenverlegung zuschneiden müssen, desto eher lohnt es sich, Profi-Werkzeuge anzuschaffen. Den Fliesenspiegel in der Küche oder im Gäste-WC schaffen Sie aber auch mit Werkzeug für Einsteiger.

DIY-Anleitung zum Fliesenuntergrund vorbereiten

Bevor Sie mit der Fliesenverlegung starten, müssen Sie den Untergrund vorbereiten:

  • Reinigen Sie die Wand- oder Bodenfläche möglichst gründlich.
  • Spachteln Sie den Untergrund, wo nötig, mit Ausgleichsmasse glatt.
  • Lassen Sie die Spachtelmasse trocknen.
  • Tragen Sie den zu Ihrem Untergrund passenden Haftgrund auf.
  • Tragen Sie in Feuchträumen vor dem Verlegen der Fliesen zusätzlich einen Dichtanstrich auf.
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DIY-Anleitung zur Fliesenverlegung für Einsteiger

Für Einsteiger ist es am einfachsten, quadratisches Feinsteinzeug oder rechteckige Fliesen parallel im Kreuzverband zu verlegen. Beginnen Sie dabei am besten in der Raummitte und arbeiten Sie symmetrisch zu den Rändern: Am besten Sie testen die Wirkung im Raum noch bevor Sie den Kleber anrühren. Alles paletti? Dann kann’s ja losgehen:

  • Rühren Sie den Fliesenkleber nach Packungsanweisung mit dem Quirlaufsatz der Bohrmaschine an.
  • Tragen Sie nach der angegebenen Reifezeit den Fliesenkleber gleichmäßig auf dem trockenen Fliesenuntergrund auf.
  • Kämmen Sie das Klebebett mit einem Zahnspachtel durch.
  • Drücken Sie die Fliesen schräg zur Kämmlinie ins Klebebett.
  • Klopfen Sie die Wand- oder Bodenfliese mit dem Gummihammer leicht an.
  • Nutzen sie Fliesenkreuze, diese erleichtern die Arbeit erheblich und sorgen für schöne Ergebnisse.
  • Korrigieren Sie im Bedarfsfall die Position der Fliesen, ehe der Kleber komplett durchtrocknet.
Gummihammer-um-Fliese-festzumachen - Tipps für die Fliesenverlegung
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Gut zu wissen:

Man nennt diese Art der Fliesenverlegung „Floating-Verfahren“ bzw. schwimmende Verlegung. Eine Alternative ist das Buttering-Verfahren, bei dem nur die Fliese mit Kleber bestrichen wird, was bei Keramikfliesen mit starkem Profil auf der Rückseite möglich ist. Bei der Buttering-Floating-Methode werden beide Techniken verbunden: Kleber kommt auf den Fliesenuntergrund und auf die Fliese selbst. Dieses Verfahren empfiehlt sich vor allem im Außenbereich und in Feuchträumen.

DIY-Anleitung zum Verfugen

Wie man Fliesen verlegt, wissen Sie nun. Nach dem Untergrund vorbereiten und Fliesen legen ist das Verfugen an der Reihe. Ganz wichtig: Beginnen Sie damit erst, wenn der Fliesenkleber komplett durchgetrocknet ist. Das kann je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit 24 Stunden bis 2 Tage dauern. Diese Schritte stehen nun an:

  • Entfernen Sie überschüssigen Kleber aus den Fugen.
  • Mischen Sie den passenden Fugenmörtel an.
  • Verteilen Sie die Fugenmasse in den Fugen.
  • Ziehen Sie überschüssigen Mörtel sorgfältig ab.
  • Nach dem vollständigen Trocken wischen Sie den Belag feucht ab.
Diesen Sonderfall sollten Sie beachten: Fugen zwischen Boden und Wand und in den Ecken werden nicht mit Fugenmörtel, sondern mit Silikon verfugt.

Wir hoffen, dass unsere Checklisten und Tipps hilfreich waren und wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem DIY-Fliesenprojekt.