Boden ausgleichen

« So gelingt die Vorbereitung des Untergrunds mit Ausgleichsmasse »

Längst findet man Boden- oder Wandfliesen nicht nur im Badezimmer – Fliesenmaterialien werden mittlerweile auch gerne als Wand- oder Bodenbeläge in Privaträumen verwendet. Sie sind beständig, in allen erdenklichen Designs, Farben und Mustern erhältlich und lassen sich im Innen- wie Außenbereich verwenden. Damit Ihre Bodenfliesen perfekt liegen und lange halten, kommt es auf die adäquate Vorbereitung des Untergrunds an. Insbesondere große Keramikplatten müssen vollständig aufliegen und reagieren nach der Verlegung empfindlich auf Hohlräume und schiefe Untergründe. Zum Nivellieren Ihres Bodens verwenden Sie am besten eine spezielle Ausgleichsmasse. Deren richtige Verwendung gewährleistet für jede einzelne Bodenfliese sicheren Halt und bereitet den Untergrund optimal vor. Wie Sie bei der Anwendung vorgehen und den Boden vor den Verlegearbeiten ausgleichen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Warum muss der Untergrund vorbereitet werden?

Als Faustregel gilt: Je größer Ihre Fliese, desto ebener muss der Untergrund sein. Denn große XXL-Bodenfliesen lassen weniger Toleranzen im Untergrund zu, als das bei kleineren Formaten der Fall ist. Ist der Verlegeuntergrund nicht absolut eben, liegen die Fliesen oder Platten je nach Unebenheit mehr oder weniger hohl. Dies erzeugt beim Begehen ein störendes Geräusch und kann im schlimmsten Fall zu Schäden und teuren Reparaturkosten führen.

Um dies zu vermeiden, ist gerade bei großformatigen Fliesen ein ebener Untergrund wichtig. Um dies zu gewährleisten, sollten Sie unbedingt den Boden vor Beginn der Verlegearbeiten mit geeigneter Bauchemie ausgleichen. Dazu verwenden Sie am besten eine spezielle Nivelliermasse, die Unebenheiten ausgleicht, Löcher schließt und eine ebene Fläche für Ihre Bodenfliesen schafft. Mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse schaffen Sie einen sicheren Untergrund für jeden gewünschten Bodenbelag. Diese Vorarbeit ist bei einer großformatigen Bodenfliese oder Natursteinplatte unverzichtbar, denn dieses anspruchsvolle Verlegegut erfordert einen extrem glatten und tragfähigen Untergrund, den Sie durch die Verwendung von Nivelliermasse am einfachsten erreichen.

Boden ausgleichen – welche Möglichkeiten gibt es?

Je nach Beschaffenheit und Zustand Ihres Untergrunds kommen unterschiedliche Methoden infrage, um den Untergrund zu nivellieren. Wenn Sie Ihren Boden ausgleichen möchten, haben Sie folgende Möglichkeiten:

• Estrich: Estrich ist eine Mischung aus Sand, Zement und Wasser, die Sie auf den Boden gießen, um ihn zu ebnen. Estrich eignet sich besonders für sehr unebene Böden, da Sie dicke Schichten realisieren können, um den Boden auszugleichen.
• Spachtelmasse: Eine Spachtelmasse ist eine dünnere Mischung aus Zement und Wasser, die Sie zum Ausgleichen kleinerer Unebenheiten auf dem Boden verwenden können. Spachtelmasse ist auch sinnvoll, um Löcher oder Risse im Untergrund zu reparieren.
• Ausgleichsmasse: Ausgleichsmasse ist ähnlich wie Spachtelmasse, kann aber in einer dickeren Schicht aufgetragen werden. Ausgleichsmassen eignen sich für leicht unebene Böden.
• Ausgleichsplatten: Ausgleichsplatten sind vorgefertigte Platten aus Holz, Kunststoff oder Gipskarton, die Sie auf dem Fußboden verlegen, um Unebenheiten auszugleichen. Sie eignen sich besonders für kleinere Flächen, da sie schnell und einfach zu verlegen sind.
• Selbstverlaufender Estrich: Selbstverlaufender Estrich ist eine spezielle Art von Estrich, der sich selbst ausbreitet und eine ebene Fläche bildet. Er eignet sich besonders für Böden mit größeren Unebenheiten.

Ausgleichen mit Nivelliermasse – die Vorbereitung

Vor dem Auftragen der Masse muss der Unterboden gründlich gereinigt und gesäubert werden, um sicherzustellen, dass er frei von Schmutz, Staub, Öl, Fett und anderen Verunreinigungen ist. Es ist wichtig, dass der Grund trocken und frei von Feuchtigkeit ist, da diese die Haftung der Nivelliermasse beeinträchtigen kann. Sind bereits Fliesen verlegt, ist jede einzelne Fliese inklusive Mörtel zu entfernen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Besteht der Unterboden aus Beton, können Sie ihn mit einem Winkelschleifer oder einer Betonfräse abschleifen.

Zur weiteren Vorbehandlung des Bodens, ist dieser mit geeignetem Haftgrund zu bestreichen, damit die Nivelliermasse gut auf dem bisherigen Unterboden haftet. Hochwertiger Haftgrund ist essenziell, um eine dauerhafte Verbindung zwischen festem Unterboden und der neuen Estrichschicht zu erhalten. Zusätzlich sollten Sie Dämmstreifen an den Wänden auf Höhe des neuen Untergrunds anbringen. Sie sorgen dafür, dass der Schall beim Begehen des neuen Fußbodens nicht auf die Wände übergeht.

Boden nivellieren

Möchten Sie lediglich einzelne Stellen ausgleichen, nutzen Sie herkömmliche Ebnungsmasse, die Sie mit einem Spachtel und einer Kelle aufbringen. Je sorgfältiger Sie die Masse auftragen, desto weniger Zeit müssen Sie anschließend in Schleifarbeiten investieren. Möchten Sie hingegen den gesamten Raum ausgleichen, nutzen Sie am besten selbstnivellierende Masse. Diese kippen Sie langsam und gleichmäßig auf den Fußboden. Bei Bedarf und je nach Art der Ebnungsmasse ist das Fließen mit einer Glättkelle anzuregen.

Um einen ganzen Raum zu ebnen, benötigen Sie mehrere Eimer der Masse. Am besten führen Sie die Arbeit mit einigen Helfern durch, damit regelmäßig neue Masse angerührt und verteilt werden kann. Sobald der Grund gereinigt und vorbereitet ist, können Sie die Masse auftragen. Mischen Sie die Ausgleichsmasse nach den Anweisungen des Herstellers und gießen Sie diese auf den Fußboden. Verwenden Sie einen Zahnspachtel oder eine Glättkelle, um die Masse gleichmäßig auf dem Unterboden zu verteilen. Achten Sie darauf, dass keine Blasen oder Lücken entstehen. Selbstnivellierende Masse verfließt in der Regel eigenständig und muss nicht aktiv verteilt werden.

Entlüften und Trocknen nach dem Ausgleichen

Lassen Sie die Masse gemäß den Empfehlungen auf der Verpackung des Herstellers trocknen. Je nach Art der Nivelliermasse kann dies einige Stunden bis mehrere Tage dauern. Sobald die Masse getrocknet ist, können Sie den neuen Unterboden glätten oder schleifen, um eine ebene Oberfläche zu erhalten. Mindestens genauso wichtig wie die Vorarbeit zum Boden ausgleichen ist die Trocknungszeit. Auch wenn beispielsweise ein neuer Belag aus Estrich innerhalb weniger Stunden trocknet, sollten Sie Bodenfliesen erst nach ein paar Tagen verlegen. Vollständig ausgehärtet und durchgetrocknet ist Ihr neuer Belag erst nach circa 30 Tagen.