Fliesen-Onlineshop24 Magazin
« Die Verlegemethode für Fliesen im Großformat »
Eine Fliese sollten Sie möglichst so mit der Boden- oder Wandfläche verbinden, dass zwischen ihr und dem Untergrund keine Hohlräume verbleiben. Insbesondere auf Außenflächen und bei hochwertigen XXL-Fliesen setzen Sie deshalb am besten auf das Buttering-Floating-Verfahren, das auch als kombiniertes Verfahren bezeichnet wird. Bei dieser Verlegetechnik bestreichen Sie sowohl den Untergrund als auch die Wand- oder Bodenfliese selbst mit Dünnbettmörtel und sorgen so für eine besonders stabile und lückenlose Verbindung.
Das Buttering-Floating-Verfahren: zwei Verlegetechniken geschickt kombiniert
Buttering und Floating bezeichnen jeweils zwei unterschiedliche Methoden, um eine Fliese mit dem Untergrund zu verbinden. Beim Buttering tragen Sie den Dünnbettmörtel auf die Unterseite der Fliesenkachel auf. Es ist ein bisschen so, als würden Sie ein Brot mit Butter bestreichen, daher hat die Methode auch ihren Namen. Beim Floating-Verfahren geben Sie den Mörtel nicht auf die Boden- oder Wandfliese, sondern verteilen ihn auf dem Untergrund. Die Fliesenkacheln werden dann – ohne eine eigene Mörtelschicht – auf dem Untergrund verlegt.
Das Buttering-Verfahren können Sie beispielsweise bei Reparaturarbeiten an gefliesten Flächen einsetzen. Das Floating-Verfahren wird in der Praxis auch häufig alleine angewandt. Kombinieren Sie hingegen beide Verlegetechniken zum Buttering-Floating-Verfahren, ergibt sich der Vorteil, dass die Fläche nach dem Verlegen besonders robust und widerstandsfähig ist. Denn geben Sie den Dünnbettmörtel sowohl auf die Fliesenkachel als auch auf den Untergrund, dann reduziert sich das Risiko, dass mörtellose Hohlräume entstehen, erheblich.
Hohlräume vermeiden, Stabilität maximieren
Warum stellen mörtellose Zwischenräume unter Fliesenbelägen überhaupt ein Problem dar? In Hohlräume zwischen der Fliesenschicht und dem Untergrund kann im Außenbereich schnell Wasser eindringen. Deshalb wird das Buttering-Floating-Verfahren nach DIN 18157 (Ausführung von Bekleidungen und Belägen im Dünnbettverfahren) für Außenflächen zwingend verlangt. Problematisch kann eindringendes Wasser besonders im Winter werden. Denn wenn es gefriert und wieder taut, können Schäden an der gefliesten Oberfläche entstehen. Darüber hinaus kann sich die Verbindung zwischen Fliesenbelag und Untergrund lösen, sodass Sie die Fliesenfläche bald ausbessern müssen.
Um dieser Gefahr vorzubeugen, wird das Buttering-Floating-Verfahren nach DIN 18157 deshalb bei Verlegearbeiten im Außenbereich, in Feuchträumen oder auch für Fliesenböden von Schwimmbecken angewendet. Aber auch wenn Sie besonders große Bodenfliesen verlegen möchten, können durch Hohlräume Probleme entstehen. Eine moderne Großformatfliese ist oft nicht nur groß, sondern zugleich relativ dünn. Durch Hohlräume in der Mörtelschicht kann die Belastbarkeit der mit großformatigen Bodenfliesen gestalteten Böden leiden. Deshalb gilt: Das Buttering-Floating-Verfahren ist für die skizzierten Anwendungsfälle dringend zu empfehlen.
Für großformatige Fliesen ein Muss!
XXL-Fliesen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, weshalb auch das Buttering-Floating-Verfahren immer häufiger angewendet wird. Ab welcher Größe eine Fliesenkachel als Großformat gilt, ist allerdings nicht eindeutig definiert. Bisweilen werden bereits 60×60 Zentimeter große Boden- oder Wandfliesen zur Kategorie der Großformate gezählt. Auf der anderen Seite der Skala reichen die Formate bei großformatigen Boden- und XXL-Wandfliesen bis zu beeindruckenden Größen von 160×320 Zentimetern. Großformatfliesen besitzen eine Reihe von Vorteilen: Sie lassen kleine Räume häufig größer wirken, als sie tatsächlich sind. Zusätzlich sind sie oft aufgrund der geringeren Anzahl an Fugen leichter zu reinigen. Man muss zudem eine geringere Fliesenanzahl für eine vollständig geflieste Fläche verlegen. Auch wirkt die Optik, der nur durch wenige Fugen unterbrochenen Fliesenfläche, besonders elegant und edel.
Gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Auch bei der Buttering-Floating-Methode gilt: Der Untergrund muss sauber, trocken und eben sein. Sie sollten also vor dem Verlegen Staub, Fette und ähnliche Verunreinigungen vom Untergrund entfernen. Wie eben der Boden ist, können Sie mit einer Wasserwaage prüfen. Für unebene Bodenflächen eignet sich eine selbstverlaufende Ausgleichsmasse, die die Höhenunterschiede nivelliert. Achten Sie besonders auf die Auswahl einer passenden Fliesenkachel, wobei Eigenschaften wie Material, Fliesenformat und Rutschfestigkeit (bei Bodenfliesen) eine Rolle spielen können. Planen Sie die nötige Fliesenmenge ein und besorgen Sie das erforderliche Fliesenzubehör sowie die benötigten Werkzeuge. Zunächst muss auf jeden Fall der Boden grundiert werden, um eine Haftung zwischen Fliese und Boden zu gewährleisten. Anschließend kommen Fliesenkleber und Fugenmörtel, eine Zahnkelle, ein Fliesenschneider sowie ein Nivelliersystem zum Einsatz.
Tipps für die Verlegearbeiten
Nach den Vorbereitungen können Sie mit den Verlegearbeiten beginnen. Achten Sie darauf, dass nicht zu viel Zeit zwischen dem Auftragen des Mörtels und dem Verlegen der Boden- oder Wandfliesen liegt. Ansonsten könnte es Ihnen passieren, dass der Mörtel bereits angetrocknet ist und die Fliese nicht mehr richtig haftet. Tragen Sie den Mörtel auf dem Untergrund und der Fliese am besten in derselben Richtung mit einer Zahnkelle auf. Wenn Sie die Fliese festklopfen, beseitigen Sie dann zugleich eingeschlossene Luft und damit Hohlräume.
Erheblich erleichtert werden alle Fliesenlegearbeiten durch den Einsatz von sogenannten Nivelliersystemen, wie dem bewährten System Leveling. Diese Zubehörsysteme sorgen dafür, dass etwa verlegte Bodenfliesen exakt die gleiche Höhe haben. So entsteht eine geflieste Fläche, die höchsten Anforderungen an handwerkliche Qualität genügt. Unterscheiden kann man bei den Nivelliersystemen Zug- und Druckvarianten.
Der Mehraufwand lohnt sich
Das Buttering-Floating-Verfahren ist im Vergleich zu den Einzelmethoden aufwändiger. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten, diese Methode zu verwenden, wenn Sie große Fliesen verlegen möchten. Schließlich zählt am Ende ein schönes, ein gutes und nachhaltiges Ergebnis. Fachgerechte handwerkliche Arbeit und eine passende Verfahrensweise sorgen dafür, dass Sie dieses Ziel erreichen.